
Patentfonds: Anleger Investieren in Ideen
Kommentar von Dirk Loop für ip-press, Februar 2007
„Überzeugungskraft. In den USA ist es einfacher ein Unternehmen zu gründen und über die Börse zu finanzieren, als in Deutschland. Deshalb gibt es in den USA Patentverwertungsunternehmen und bei uns Patentfonds.
Beide leben davon, Portfolios günstig zu kaufen, zu veredeln und dann teurer zu lizenzieren. In den USA sind vor allem die bekannt geworden, die dank Peter Detkin (früher Intel, heute Intellectual Ventures) gerne „Patent-Trolle“ genannt werden. Sie verdienen ihr Geld meist durch Patentverletzungsklagen. Dagegen ist nichts einzuwenden.
Deutsche Patentfonds sind hingegen noch freundlich. Sie glauben an die Qualität ihrer Portfolios und die Überzeugungskraft ihrer Gutachten; doch setzen sie meist voraus, dass potenzielle Lizenznehmer rein ökonomisch handeln.
Dies kann für die Investoren ein teurer Irrglaube sein, denn im IP-Einkauf von Unternehmen entscheiden oft singuläre Faktoren, geprägt durch geschicktes Marketing und unternehmenspolitische Weisungen. Das Potenzial ist gleichwohl enorm – auch für Lizenznehmer, die von Fonds in der Regel nur hochwertige und juristisch solide Patente angeboten bekommen.“